Konflikte sind unvermeidlich und gehören als notwendiges soziales Phänomen zum Alltag - im Privatleben, wie auch in der Arbeit. Sie können aber auch Ängste und Ärger hervorrufen und in Unternehmen zu einer destruktiven Arbeitsatmosphäre führen - möglicherweise auch zu einer Erhöhung des Krankenstandes, zu inneren Kündigungen, der Zerstörung persönlicher Beziehungen und Verfahren vor den Arbeitsgerichten.
(Moll-Dendorfer/Ponschab, Münchener Anwaltshandbuch Arbeitsrecht, Teil R. Mediation und Konfliktmanagement, § 82 Mediation und Konfliktmanagement in der Arbeitswelt, Rn 1f, m.w.N).
Wichtig ist in allen Fällen, dass der Konflikt in einer möglichst frühen Eskalationsstufe gelöst wird, um größere Schäden für die Betroffenen und das Unternehmen zu vermeiden. So kann z.B. die Durchführung eines Mediationsverfahrens statt des Ausspruchs einer Abmahnung überraschend gute Erfolge haben oder auf der kollektiven Ebene die so wichtige Kommunikation zwischen Betriebsrat und Arbeitgeber beleben und Rechtsstreitigkeiten vermeiden. In einer Mediation geht es darum, die Blickrichtung zu wenden: von der Frage, wer in der Vergangenheit Recht gehabt hat hin zu der Frage, was die jeweils andere Seite für die Zukunft zu einer für beide Seiten guten Lösung beitragen kann.
Überall, wo es um länger dauernde Beziehungen und nachhaltige Lösungen zwischen den Beteiligten geht, ist Mediation besonders geeignet. Sie ist ein freiwilliges und vertrauliches Verfahren der konsensualen Konfliktlösung. Die Konfliktparteien werden in den fünf Phasen der Mediation durch die Mediatorin oder den Mediator darin unterstützt, eigenverantwortlich eine Lösung zu entwickeln, die den Interessen beider Seiten Rechnung gerecht wird („win-win“) und nachhaltig zu einer Befriedung beiträgt.